Unsere Vision

Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.
Mahatma Gandhi (1869-1948)

Die Vereinzelung der Menschen in Deutschland hat mittlerweile unverkennbare Dimensionen angenommen. So stiegen z.B. die Singlehaushalte in Deutschland von 1950 bis 2023 von 19% auf 41 %. Verstärkt wurde dieser Trend zum Teil auch durch die älter werdende Gesellschaft, bei der ein Partner verstorben ist.

Aber auch der Eskapismus nimmt stark zu, dass die Flucht aus der Realität in eine Scheinwirklichkeit meint. Das Phänomen ist auch unter der Bezeichnungen wie Realitätsflucht, Weltflucht und Wirklichkeitsflucht bekannt. Vor allem die Jugend ist davon betroffen. Die Jugendlichen flüchten z.B. mittels Computertechnik in Parallelwelten, vor allem mittels virtueller Rollenspiele. Diese Jugendlichen verabschieden sich von ihrem Freundeskreis und interessieren sich nicht mehr für andere Dinge. Eine Person kann durch Realitätsflucht regelrecht vor ihren Problemen davon laufen, um in einer vollkommen risikofreien Umfeld entspannen zu können. Die Auswirkungen sind dann oft, die soziale Isolation, Vernachlässigung des Alltags und Verlust des Realitätsbezugs. Es sollen tatsächlich mittlerweile über drei Prozent der Jugendlichen computersüchtig sein, dass heißt die täglich mehr als 10 Stunden vor dem PC sitzen und es gibt außerdem 4,7 Prozent, die gefährdet sind, weil sie mehr als drei Stunden vor dem PC sitzen.

Wir wollen dieser Entfremdung und Vereinzelung der Menschen etwas entgegen setzten.

In Wirklichkeit hat der Mensch überall auf der Erde als Kind die Natur eines Lammes. Warum also und auf welche weise wird er so oft zum Wolf und zum Fuchs? Nun, er kommt weder gut noch böse zur Welt, aber die Erziehung, das gute oder schlechte Beispiel, die Staatsordnung, in die er hineingesetzt wird, kurz, die äußeren Umstände und Gelegenheiten bestimmen ihn zur Tugend oder zum Verbrechen. Voltaire (1694-1778)

Wir Menschen wollen in Würde, frei und selbstbestimmt Leben. Doch werden wir in eine lebens- und menschenfeindliche Gewaltkultur hinein geboren, die uns zu Untertanen machen will. Bei dem Begriff Gewaltkultur ist nicht alleine die physische Gewalt, sondern auch die gesellschaftliche und kulturelle Gewalt gemeint. Nur in der Gewaltkultur, die bereits seit tausenden Jahren besteht, kann die Mehrheit der Menschen ausgebeutet werden und ist es möglich das immer wieder Kriege auf Kosten der Völker ausgetragen werden, nur um den materiellen Vorteil und Machtinteressen einzelner Machteliten zu dienen. Die Gier der Machteliten lässt sie vollkommen skrupellos werden. Alles wird Rücksichtslos dem Ziel von mehr Macht und Geld unterworfen, koste was es wolle. Immer wieder wurden Menschen versklavt und ihnen das Recht der Selbstbestimmung vorenthalten. In der Welt der Gewaltkultur geht es grundsätzlich um die Beherrschung des Volkes durch die Machteliten (Ihr da oben, Wir da unten), also um die Kontrolle über die Mehrheit der Menschen durch wenige Einzelne, damit sich die Mehrheit den Interessen der Machteliten unterwerfen.

Warren Buffet (*1930), einer der reichsten Milliardäre, beschreibt es so:
„Es herrscht Klassenkampf, meine Klasse gewinnt, aber das sollte sie nicht“

Früher waren es die Fürsten, Könige, Kaiser und die Kirche, die sich das Recht heraus nahmen über das Volk bestimmen zu wollen. Heute ist es nicht mehr so einfach die eigentliche Obrigkeit, die hinter der offiziellen Obrigkeit steht, zu erkennen. Heute bedient man sich raffinierten Methoden der Manipulationen, um die Öffentlichkeit für seine Zwecke zu Beeinflussen. Die eigentliche Machtelite bleibt immer schön im Hintergrund, ist nur schwer erkennbar und lässt gut bezahlte Handlanger für sich arbeiten.

So haben wir nur eine repräsentative Demokratie und nicht eine Basis-Demokratie, die z.B. Volksentscheide, wie in der Schweiz, erlauben. In sogenannten freien Wahlen, dürfen die Bürgerinnen und Bürger Ihre Einfluss auf Stellvertreter abtreten, die dann machen, was sie wollen. Selbst wenn die Bürgerinnen und Bürger eine Veränderung wollen und das in Wahlentscheidung ausdrücken, sind bisher alle alternativen Parteien, durch die Möglichkeit an die Macht zu kommen, korrumpiert worden und haben sich den anderen Parteien angepasst. Man bekommt nicht den unberechtigten Eindruck, dass die dann gewählten Politikerinnen und Politiker nicht die Interessen der Bürgerinnen und Bürger vertreten, was eigentlich ihre Aufgabe wäre, sondern überwiegend die Partikularinteressen von Machteliten.

So haben z.B. die zu Beginn in die Politik gekommenen basisdemokratischen, pazifistischen Grünen sich komplett gewandelt. So haben die Grünen in ihrem Partei-Programm das Volksbegehren wieder aus ihrem Programm genommen und haben sich zu den stärksten Kriegsbefürworter gewandelt. Die Bevormundung der Bürgerinnen und Bürger hat unerträgliche Ausmaße angenommen.

Wie ist aber eine Veränderung der politischen herrschenden Situation möglich?

Dies kann nur aus dem Volk selbst heraus geschehen, da die Machteliten mit allen Mitteln versuchen werden eine Solidarbewegung zu verhindern. Also es ist klar, dass wenn das Volk sich wehrt und wieder mehr Selbstbestimmung einfordert, dass dies mit allen Mittel verhindert werden soll. Laut Mahatma Gandhi läuft es so:
Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.

Es wird also zu einem Kampf gegen die Obrigkeit und ihre Bevormundung kommen, bevor das Volk sich befreien kann. Unsere Vorfahren haben sich diesen Kämpfen gestellt und gewonnen. Sie haben für unsere bisherige Freiheit, die in den letzten 30 Jahren immer mehr ausgehöhlt wurde, große Opfer gebracht und sich aus der Leibeigenschaft und aus der Unterdrückung und Bevormundung der Obrigkeit, befreit. Heute wird der Kampf friedlich, ohne physische Gewalt seitens des Volkes sein, aber muss genauso unerbittlich geführt werden. Noch hat ein großer Teil des Volkes noch nicht verstanden, wie sie in vielen kleinen Schritten immer mehr entrechtet werden. Doch ist das nicht maßgebend. Es kommt auf die Menschen an, die Begriffen haben, was für ein Spiel die Machteliten mit uns spielen und es nicht länger Hinnehmen wollen.

Da eine Veränderung der politischen, gesellschaftlichen Situation, im Sinne der Bürgerinnen und Bürger, nur aus Ihnen selbst heraus statt finden kann, ist es erforderlich aktiv zu werden. Eine Form, die die gesellschaftliche Veränderung von der trennenden, lebens- und menschenfeindlichen Gewaltkultur zur verbindenden, lebens- und menschenfreundliche Friedenskultur voran bringen kann, ist die Gründung von vielen Zellen von alternativen Gemeinschaften. In diesen Gemeinschaften kann man eine basisdemokratische Friedenskultur einüben. Da wir alle unterschiedliche Sozialisationen unterworfen waren, sind wir unterschiedlich geprägt worden und haben unterschiedliche Lebenseinstellungen. So ist es nicht leicht, eine alternative Friedenskultur in der Praxis um zu setzten und zu leben. Es ist aber möglich, für Menschen die im Bewusstsein sind und sich dieser Aufgabe bzw. Lernprozess stellen.

So hoffen wir, dass unser neu entstehendes Gemeinschafts-Wohnprojekt sich zur einer Friedenskultur-Zelle entwickeln kann. Sollte es funktionieren, dann wird es ausstrahlen und Beispielcharakter haben.

Siehe auch: In welcher Welt möchtest Du leben? Eine Gegenüberstellung der Friedenslogik und Sicherheits-/ Gewaltlogik